Vattenfall hat das Outsourcing-Projekt „Foxtrot“ in der konzerneigenen Vattenfall Europe Business Services GmbH ins Leben gerufen. Es sollen damit große Teile der Servicebereiche bei Vattenfall ausgegliedert werden. Lediglich ein kleiner steuernder Bereich bleibt übrig. „Die heute bekannt gegebenen Ziele sind besorgniserregend“, so die für den ver.di-Fachbereich Ver- und Entsorgung zuständige Leiterin, Ellen Naumann.
„Beschäftigte, die jahrelang gute und qualifizierte Arbeit in den Bereichen Finanzen, Personal und Einkauf geleistet haben, sollen ihre Arbeit und ihr Wissen an einen Fremddienstleister übermitteln, um anschließend in die Arbeitslosigkeit zu gehen“, so die Gewerkschafterin weiter. Das mit dem schönen Namen „Foxtrot“ benannte Projekt der Konzernleitung stelle für die Beschäftigten eher einen „Tanz auf dem Vulkan“ dar. Hier werde wieder einmal fälschlicherweise behauptet, externe Dienstleister könnten die gleichen Aufgaben günstiger und genauso qualifiziert erledigen. In Berlin würden dadurch mehrere Hundert Arbeitsplätze vernichtet.
In der jüngsten Vergangenheit hatte der Vattenfall Konzern in Berlin schon einmal negative Schlagzeilen geschrieben, als er Mitte 2015 die Schließung der Vattenfall Europe Kundenservice GmbH bekannt gegeben hatte. 500 langjährige Mitarbeiter/innen verlieren dadurch ihren Arbeitsplatz. Außerdem geht langjähriges Knowhow unwiederbringlich verloren. Nun steht die nächste Outsourcing-Welle bevor.
„Dieser unsägliche Ausverkauf, der zu Lasten der Beschäftigten, aber genauso auch zu Lasten der Kunden geht, muss endlich aufhören“, macht die Gewerkschafterin deutlich. Das gesamte geplante Vorgehen zerstöre aus Sicht von ver.di nicht nur die betroffenen Arbeitsplätze, sondern gefährde auch den sicheren Betrieb der übrigen Geschäftseinheiten. Die vom Unternehmen angestrebte Erhöhung der Kundenorientierung sei damit ad absurdum geführt und der Imageschaden für das Unternehmen dabei noch gar nicht absehbar.
Nicht nachvollziehbar sei, dass der deutsche Vattenfall Konzern in schwierigen wirtschaftlichen Situationen immer nur eine Lösung sehe - Personalabbau und Outsourcing - statt echte Lösungsansätze gemeinsam mit den Beschäftigten zu suchen.
Die ver.di-Vertreterin fordert den schwedischen Staatskonzern Vattenfall unmissverständlich auf, „die Vernichtung von qualifizierten Arbeitsplätzen zu stoppen und alle Versuche indirekter Tarifflucht zu unterlassen“.